Немного о том, как я вижу этот мир
Сохраняю здесь довольно длинный эпизод о том, как Равич (главный герой, доктор-нелегал) обследовал шлюх в борделе Парижа. Одна из них поверила на слово своему клиенту (студенту-медику, который заболел триппером и лечил себя сам) и сама от него заразилась. Она плачет и проклинает его теперь, потому что вынуждена пропустить как минимум 6 недель, что уйдут на лечение, то есть вынуждена остаться совсем без денег и рискует вообще потерять эту работу. Владелица борделя и Равич пытаются её утешить, хотя понимают, что дальнейшая судьба этой молодой шлюшки весьма прискорбна.
Die Huren im »Osiris« warteten schon. Sie wurden zwar regelmäßig von einem Amtsarzt untersucht; aber der Besitzerin war das nicht genug. Sie konnte sich nicht leisten, daß sich jemand in ihrem Lokal ansteckte, deshalb hatte sie mit Veber ein Abkommen getroffen, daß die Mädchen jeden Donnerstag noch einmal privat untersucht wurden. Ravic vertrat ihn manchmal dabei.
Die Besitzerin hatte einen Raum im ersten Stock als Untersuchungszimmer eingerichtet und ausgestattet. Sie war sehr stolz darauf, daß seit mehr als einem Jahr keiner ihrer Kunden sich in ihrem Etablissement etwas geholt hatte; dafür aber hatten, trotz aller Vorsicht der Mädchen, siebzehn Kunden Geschlechtskrankheiten eingeschleppt.
Rolande, die Gouvernante, brachte Ravic eine Flasche Brandy und ein Glas. »Ich glaube, Marthe hat etwas«, sagte sie.»Gut. Ich werde sie genau ansehen.«
»Ich habe sie schon gestern nicht mehr arbeiten lassen. Sie streitet es ab, natürlich. Aber ihre Wäsche …«
»Gut, Rolande.«Die Mädchen kamen eine nach der anderen in ihren Hemden herein. Ravic kannte fast alle; es waren nur zwei Neue dabei.
»Mich brauchen Sie nicht zu untersuchen, Doktor«, sagte Leonie, eine rothaarige Gascognerin.
»Warum nicht?«
»Keine Kunden, die ganze Woche.«
»Was sagt die Madame dazu?«
»Nichts. Ich habe eine Menge Champagner gemacht.
Sieben Flaschen jeden Abend. Drei Geschäftsleute aus Toulouse. Verheiratet. Wollten alle drei, aber genierten sich voreinander. Jeder hatte Angst, wenn er mit mir ginge, würden die andern zu Hause darüber reden. Soffen deshalb; jeder dachte, er würde allein übrigbleiben.« Leonie lachte und kratzte sich faul. »Der, der übrigblieb, konnte dann nicht mehr aufstehen.«
»Gut. Ich muß dich trotzdem untersuchen.« »Meinetwegen. Haben Sie eine Zigarette, Doktor?« »Ja, hier.« Ravic machte den Abstrich und färbte ihn ein. Dann schob er die Glasplatte unter das Mikroskop.
»Wissen Sie, was ich nicht verstehe?« sagte Leonie, während sie Ravic beobachtete. »Was?«
»Daß Sie, wenn Sie diese Sachen machen, noch Lust haben, mit einer Frau zu schlafen.«
»Das verstehe ich auch nicht. Du bist in Ordnung. Wer kommt jetzt?«
»Marthe.«Marthe war blaß, schmal und blond. Sie hatte das Gesicht eines Botticelli-Engels, aber sie sprach den Jargon der Rue Blondel.
»Mir fehlt nichts, Doktor.«
»Das ist gut. Wir werden sehen.«
»Aber mir fehlt wirklich nichts.«
»Um so besser.«Rolande stand plötzlich im Zimmer. Sie sah Marthe an.
Das Mädchen sagte nichts mehr. Unruhig sah es Ravic an. Er untersuchte sie genau.»Aber es ist nichts, Doktor. Sie wissen doch, wie vorsichtig ich bin.«
Ravic erwiderte nichts. Das Mädchen redete weiter — stockte und begann wieder. Ravic machte einen Abstrich und untersuchte ihn.
»Du bist krank, Marthe«, sagte er.
»Was?« Sie war mit einem Sprung auf. »Das kann nicht stimmen.«
»Es stimmt.«Sie sah ihn an. Dann brach sie plötzlich los — eine Flut von Flüchen und Verwünschungen. »Dieses Schwein! Dieses gottverdammte Schwein! Ich habe ihm gleich nicht getraut, diesem glatten Aas! Student wäre er, sagte er, müsse es doch wissen, er wäre ja Medizinstudent, dieser Lump!«
»Warum hast du nicht aufgepaßt?«
»Ich habe ja aufgepaßt, aber es ging so schnell, und er sagte, als Student …« Ravic nickte. Die alte Sache — ein Medizinstudent, der sich einen Tripper geholt und selbst behandelt hatte. Nach zwei Wochen hatte er sich für gesund gehalten, ohne eine Reaktion zu machen.
»Wie lange wird es dauern, Doktor?«
»Sechs Wochen.« Ravic wußte, daß es länger dauern würde.
»Sechs Wochen?« Sechs Wochen kein Verdienst. Ins Hospital? »Muß ich ins Hospital?«
»Wir werden sehen. Vielleicht können wir dich später zu Hause behandeln — wenn du versprichst…«
»Ich verspreche alles! Nur nicht ins Hospital!« »Zuerst mußt du hinein. Es geht nicht anders.«Das Mädchen starrte Ravic an. Das Hospital war bei allen Huren gefürchtet. Die Aufsicht dort war sehr streng. Aber es war anders unmöglich. Zu Hause würden sie, trotz aller Versprechungen, nach ein paar Tagen heimlich ausgehen und sich Männer suchen, um sich etwas zu verdienen, und sie anstecken.
»Die Madame zahlt die Kosten«, sagte Ravic.
»Aber ich! Ich! Sechs Wochen ohne Verdienst. Und ich habe mir gerade einen Silberfuchs auf Abzahlung gekauft. Die Rate verfällt dann, und alles ist weg.«
Sie weinte. »Komm, Marthe«, sagte Rolande.
»Sie nehmen mich nicht wieder! Ich weiß es!« Marthe schluchzte stärker. »Sie nehmen mich nicht wieder nach- her! Sie tun das nie! Dann muß ich auf die Straße. Und alles wegen diesem glatten Hund…«
»Wir nehmen dich wieder. Du warst gutes Geschäft. Die Kunden mögen dich.«
»Wirklich?« Marthe sah auf. »Natürlich. Und nun komm.«Marthe ging mit Rolande hinaus. Ravic sah ihr nach. Sie würde nicht wiederkommen. Madame war viel zu vorsichtig. Ihre nächste Etappe waren vielleicht noch die billigen Bordelle an der Rue Blondel. Dann die Straße. Dann Koks, Hospital, Blumen oder Zigarettenhandel. Oder, wenn sie Glück hatte, ein Louis, der sie prügelte, ausnutzte und sie später ’rausschmiß.
14 января 2020
v.1.0.4
© Andrei Dmitrenko